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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 64

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64 Viii. Bom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. b) lotn üegimmgsanfritf «frietfrirfis dts Großen Bis zur ersten Franzölmim Heaohtfion 1740—1789. § 92. Friedrich der Große (1740—1786). Jugend und Regierungsantritt. 1. Mit Friedrich Ii. kam ein Fürst zur Regierung, der das von seinen großen Ahnen begonnene Werk vollendete, zum königlichen Titel die königliche Macht fügte, das verhältnismäßig kleine Preußen zu einer Europäischen Großmacht erhob und für das geistige Leben der deutschen Nation eine so große Bedeutung erlangte, daß man die Zeit, während welcher er auf dem Throne faß, das Zeitalter Friedrichs des Großen nennt. 2. Friedrich wurde 1712 geboren. Seine erste Erziehung leitete Frau von Roeonlle, die einer aus Frankreich geflüchteten Hugenottenfamilie entsprossen war. Im Umgang mit ihr wurde der Grund gelegt zu der später so mächtig hervorgetretenen Neigung zur französischen Sprache. Zum Knaben herangewachsen, wurde er der Führung zweier Männer anvertraut. Der General Graf Finkenstein sollte ihn für die militärische Laufbahn vorbereiten, Dnhan (ebenfalls aus einer Hugenottenfamilie stammend) den Unterricht leiten. Ganz entsprechend dem Wesen des Vaters, sollte in dem Prinzen Gottesfurcht und ein sittenstrenger Sinn erweckt, er sollte an Sparsamkeit mtd Ordnung gewöhnt, körperlich abgehärtet, doch auch mit Ruhmbegierde erfüllt werden, sollte Begeisterung für das Militär erhalten, überhaupt ein Mann werden, der einst im stände sei, den Staat würdig zu repräsentieren und das Heer von Sieg zu Sieg zu führen. — Der Sohn schlug in seiner Entwicklung ganz andere Bahnen ein, als sie dem Herzenswünsche des Vaters gemäß waren. Der geistlose, mechanische Soldatendienst, bei welchem Friedrich Tag für Tag in derselben Weise gedrillt wurde, langweilte ihn, und die ungeschickt geleiteten Andachtsübungen erzeugten in ihm nicht religiösen Sinn, sondern flößten ihm einen starken Widerwillen ein, der um so größer wurde, als der Prinz zur Strafe für begangene Fehler Lieder und Psalmen auswendig lernen mußte. Der lebhafte Geist des wißbegierigen Jünglings strebte über die engen Schranken hinaus, welche der despotische Sinn des Vaters gezogen hatte; er verlangte nach reicher, geistiger Nahrung und wandte sich mit regem Eifer der Kunst (Flötenspiel), der Poesie, insbesondere der französischen Literatur zu.

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 175

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 126. Wiener Kongreß. 175 der Jahre 1813—1815, welche bewiesen, was ein Volk zu leisten vermag, wenn es in Eintracht zusammenarbeitet, hatten in dem national-gesinnten Teile der Bevölkerung das lebhafte Verlangen nach einem festen und dauernden Zusammenschluß der einzelnen Stämme hervorgerufen, nach gemeinsamen Einrichtungen, durch welche die zu schaffende Zentralgewalt einen wertvollen Inhalt bekäme. Dieses Verlangen kam auch in Wien zum Ausdruck. Allein alle diesbezüglichen Pläne und Vorschläge (Herstellung von Kaiser und Reich, Errichtung eines Bundesgerichtes für den Rechtsschutz der einzelnen re.) scheiterten an dem Widerspruch der Rheinbundsstaaten, die davon eine Beeinträchtigung ihrer Souveränitätsrechte fürchteten, der auswärtigen Mächte, die ein geeinigtes Deutschland nicht aufkommen lassen wollten, und an dem Verhalten Österreichs, dessen leitender Minister Metternich das Heil in der Zersplitterung und in der Pflege des Partikularismus suchte und daher der Meinung war, daß die deutschen Staaten in voller Autonomie neben einander bestehen sollten. Was schließlich als Frucht der Beratungen herauskam, das war der sog. „Deutsche Bund", eine lose Vereinigung von Staaten, von denen jeder einzelne das Recht hatte, Bündnisse jeder Art, selbst mit dem Auslande zu schließen, sofern dieselben nicht gegen den Bund und seine Glieder gerichtet waren, ein Recht, das auch im Westfälischen Frieden den Reichsständen gewährt worden war und das sich in der Folgezeit als eine nachteilige Bestimmung erwiesen hatte. Die Festsetzungen über die Einrichtungen des Bundes wurden in der „Teutschen Bundesakte" vom 8. Jum 1815 niedergelegt. 2. Nach derselben war der Bund ans 39 Staaten z n s a m m e n - Zusammensetzung gesetzt: aus 1 Kaiserreich (Österreich), 5 Königreichen (Preußen, Bayern, Hannover, Sachsen, Württemberg), 1 Kurfürstentum (Hessen-Kassel), 7 Großherzogtümern (Baden, Hefsen-Darmstadt, Mecklenburg-Schwerin und -Streütz, Sachsen-Weimar, Luxemburg, Oldenburg), 10 Herzogtümern, 10 Fürstentümern, 1 Landgrafschaft (Hessen-Hom-burg), und 4 Freien Städten (Frankfurt a. M., Hamburg, Bremen, Lübeck). Die beiden deutschen Großmächte gehörten, damit sie ihre Selbständigkeit als europäische Großmächte wahren konnten, dem Bund nur mit einem Teil ihres Gebietes an; das transleithauische Österreich sowie die Provinzen Preußen und Posen standen außerhalb desselben. Dagegen waren verschiedene fremde Monarchen Mitglieder des Bundes: der König von England für Hannover (Personalunion bis 1837), der König von Dänemark für Holstein und Lauenburg (Personalunion bis 1864), der König der Niederlande für Luxemburg. 3. Als Zweck des Bundes galt die Erhaltung der äußeren und Zweck des inneren Sicherheit Deutschlands, ferner die Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 227

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 140. Der Deutsch-französische Krieg 1870 und 1871. 227 lassung zum Kriege. Sie bot sich in dem Versuch, den spanischen Thron mit einem deutschen Prinzen zu besetzen. 2. 1868 hatten die Spanier ihre Königin Jsabella vertrieben, über ^An-Nach vergeblichem Bemühen, eine neue Staatsordnung zu begründen, des Prinzen Lev-entschlossen sie sich, die Monarchie aufrecht zu erhalten und den verwaisten Thron dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern- den Thron. Sigmaringen (aus der fürstlichen Linie der Hohenzollern, § 89) anzubieten. Leopold, der Bruder des Fürsten Karl von Rumänien, gehörte keinem regierenden Hause an, war katholisch und stand sowohl väterlicher- wie mütterlicherseits mit der Familie des ersten Napoleon in enger verwandtschaftlicher Beziehung. Am 4. Juli 1870 entschied sich das fpanifche Ministerium für seine Wahl, nachdem Leopold erklärt hatte, daß er dem Rufe nach Spanien folgen werde. Die Kunde von diesem Vorgänge schlug zur Überraschung der Welt in Frankreich ein, wie ein Funke in einen Zündstoff. Die von Mißtrauen und Eifersucht erfüllten und geblendeten Franzosen sahen in der Berufung Leopolds auf den spanischen Thron ein Werk der preußischen Dynastie und sprachen von einer Gefährdung ihrer Jntereffen und Verletzung ihrer nationalen Ehre; ja der Minister des Auswärtigen, Herzog von Gramont, erklärte sogar am 6. Juli voller Entrüstung im gesetzgebenden Körper: Frankreich werde nicht dulden, daß eine sremde Macht einen ihrer Prinzen zu ihrem Vorteil auf den Thron Karls V. fetze und dadurch das Gleichgewicht der Mächte Europas in Unordnung bringe. Der französische Botschafter in Berlin, Graf Benedetti, erhielt die Weisung, bei dem König Wilhelm, der damals im Bade Ems zur Kräftigung feiner Gesundheit weilte, dahin zu wirken, daß dieser dem Prinzen Leopold die Annahme der fpanifchen Krone verbiete. Wilhelm I., dem am 9. Juli das französische Ansinnen vorgetragen wurde, lehnte jede Beeinflussung des Prinzen bestimmt ab; aber des Prinzen Vater, Fürst Anton von Sigmaringen, teilte am 12. der spanischen Regierung mit, daß sein Sohn angesichts . der Verwicklungen freiwillig zurücktrete. Jeder Grund einer Entzweiung der beiden Großmächte schien geschwunden. Aber nun ward offenbar, daß Frankreich nur eine Handhabe für den längst beabsichtigten Krieg gesucht habe. Der Minister Gramont erklärte dem Gesandten des Norddeutschen Bundes in Paris, Freiherrn v. Werther, die französische Nation sei schon dadurch verletzt wordeu, daß König Wilhelm ohne vorherige Verständigung mit dem Pariser Kabinett dem Prinzen Leopold gestattet habe, auf die spanische Kandidatur einzugehen. Frankreich sordere Sühnung und Genugtuung; dieselbe könne am besten durch einen entschuldigenden Brief Wilhelms I. an Napoleon geleistet werden, in welchem er sein Bedauern über den Vorfall bekunde und verspreche, „daß er die Kandidatur des Prinzen für 15*

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 30

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
30 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. Astronom Kepler, zuletzt Lehrer der Mathematik in Prag, lebte in bitterer Dürftigkeit, mnßte seine Kraft in niederem Erwerbe erschöpfen und starb, nachdem er „beim Regensburger Reichstag um Wiedererstattung seines ihm entzogenen Gehaltes" gebettelt, mit vor Kummer gebrochenem Herzen. Die Dichtung war zu einem matten Abglanz ihrer früheren Höhe herabgesunken. Sie entbehrte der großen Gedanken und der Selbständigkeit, nahm Fremdes zum Vorbild und ahmte es nach; man dichtete sogar in lateinischer Sprache. Nur das Kirchenlied und der volkstümliche Roman bewahrten noch etwas vom Geist der vergangenen Periode. Hinsichtlich des ersteren verdienen Paul Flem-ming (f 1640), Paul Gerhard (f 1676) und der Jesuit Friedrich Spee (f 1635) Erwähnung; hinsichtlich der volkstümlichen Darstellungen ist Christoph von Grimmelshansen (f 1676) hervorzuheben, der in seinem „Simplicissimns" eine äußerst anschauliche Schilderung des Elends und der sittlich verkommenen Zustünde seiner Zeit bietet. Verwelschung der 5. Die b e it t s d) e Sprache ward in jammervoller Weise vernn-Lprache. galtet, verwelscht. Durch die fremden Kriegsvölker (Ungarn, Kroaten, Spanier, Italiener, Franzosen, Schweden re.), welche Deutschland nach allen Richtungen durchzogen und ein ganzes Menschenalter hindurch mit allen Schichten der Bevölkerung in nächste Berührung kamen, gelangte eine Unzahl von fremden Wörtern und Wendungen iit die Volks- und Schriftsprache der Deutschen. Die kräftigen, wohllautenden Ausbrücke der cblen Muttersprache gerieten ganz in Vergessenheit und es trat eine Abstumpfung und Verrohung des Gefchmackes ein, die an das Unglaubliche grenzt. Welchen Grab die S prachmengerei erreicht hatte, mag ans einem Bericht erfehen werben, den Wallenstein nach dem mißlungenen Sturm Gustav Abolss auf die Ziruborfer Befestigungen an den Kaiser erstattete: .... „So hat sich der König (Gustav Aböls) bei biefer impresa (italienisch: Unternehmung) gewaltig die Hörner abgestoßen, inbem er allen zu verstehen gegeben, er wolle sich des Lagers bemächtigen, ober kein König sein, er hat auch bannt sein Volk über die Maßen discoragiret (französisch), daß er sie so liarzardosameiite (spanisch: tollkühn) angeführet, daß sie in vorfallenben occasionen (lateinisch) ihm besto weniger trauen werben; und ob zwar Ew. Majestät Volk valor (ital. spanisch: Tapferkeit) und caraja (Mut) zuvor überflüssig hat, fo hat boch diese Occasion es mehr asse-curiret (lateinisch), inbem es gesehen, wie der König, so alle seine Macht zusammengebracht, rebutirt (französisch) ist

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 102

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
102 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Beginn des Aufschwungs der deutschen Literatur. Klopstock 1724—1803. und Unterricht fanden. Später suchte Basedow (f 1790) die Ideen des Franzosen Rousseau zu verwirklichen, indem er in seinem 1774 zu Dessau gegründeten Philanthropin (von philos, lieb, Freund, und antliropos, Mensch) eine auf Selbständigkeit, lebendige Anschauung der Sinnenwelt und körperliche Ausbildung hinarbeitende Erziehung ins Auge faßte. Der berühmte Schweizer Pädagog Heinrich Pestalozzi (f 1827) brachte den das Prinzip der allgemeinen Volksschule einschließenden Grundsatz zur Geltung, daß sich der Unterricht nicht bloß an einzelne Klassen von Menschen zu wenden habe, itm diesen die Kenntnisse und Fertigkeiten zu einer bestimmten Art des Fortkommens zu bieten, sondern daß er die Entwicklung echter Menschlichkeit in jeder Kindesseele anstreben müsse. 4. Einen geradezu glänzenden Ausschwung zeigt uns das .18. Jahrhundert auf dem Gebiet der schönen Literatur. Er hängt in seinen Anfängen und in seinem Verlauf mit dem Streben zusammen, den deutschen Geist von den Fesseln zu befreien, in welche ausländisches, insbesondere französisches Wesen ihn geschlagen hatte. Die Muttersprache war in der ersten Hälfte des Säkulnms noch dnrch eine Fülle von fremden Ausdrücken und Wendungen verunstaltet. Gegen das fremdartige Element erhob sich Gottsched in Leipzig (t 1767). Er suchte die Sprache zu ihrer ursprünglichen Reinheit zurückzuführen und war gleichzeitig bemüht, dem deutschen Schrifttum mehr Gehalt und Ansehen zu verschaffen. Er war aber kein geborener Dichter, es fehlte ihm der sprudelnde Cueü und daher beschränkte er sich auf bloße Nachahmung und Übertragung der verstandesmäßigen französischen Klassiker. Ihm gegenüber traten die Schweizer Professoren und Dichter Bodmer und Breitinger auf, verwarfen in heftigen Streitschriften die Mustergültigkeit der Franzosen und bezeichneten, dabei auf die stammesverwandten Engländer verweisend, Phantasie, Empfindung und Begeisterung als die Grundlage echten dichterischen Schaffens. Ihre Gedanken fanden die begeisterte Zustimmung eines Leipziger Dichterkreises, zu dem auch der mit deutscher Gemütstiefe ausgerüstete Gellert (f 1769) gehörte, der durch seine tiefempfundenen Kirchenlieder (z. B. „die Himmel rühmen des Ewigen Ehre", „Wie groß ist des Allmächtigen Güte") und schlichten Fabeln sich viel Verehrung und Liebe erwarb. 5. Aus dem Leipziger Kreise ging Klopslock (geboren 1724 zu Quedlinburg, gestorben zu Hamburg 1803), der erste große deutsche Dichter, hervor. Was die Schweizer forderten, kam in seinen Dichtungen zum Ausdruck: Tiefe der Empfindung, Erhabenheit des Stoffes und gewaltiger Schwung der Sprache. Sein religiöses Epos „Messias", das Tausenden ein Erbauungsbuch wurde, und seine Oden, in welchen er Gott, die stille Größe der Natur, das Vaterland und die

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. uncounted

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
A. Deichert'sche Verlagsbuchhandlung (Georg Böhme), Leipzig. -Von demselben Herrn Verfasser erschien ferner: Lehrbuch der Deutschen Geschichte in Verbindung mit der Geschichte Bayerns und mit Einschluß der wichtigsten Thatsachen der Kulturgeschichte. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des 30 jährigen Krieges. Mit 4 Karten und einzelnen Abbildungen. Mk. 2.40. Arlind. Seminarpräfekt H., Der niedere Kirchendienst. Für den Unterricht an Lehrerbildungsanstalten, sowie für das Selbststudium M. 1.50, geb. M. 2.—. , Orthographischer Übungsstoss für Präparanden-und andere Mittelschulen. M. —.50. Fremdwörterbuch sür Schulen und für den allgemeinen Gebrauch. In vierfacher methodischer Abstufung. Mit vielen etymologischen Er-länterungen und eiuer Anleitung zur richtigen Schreibnug und Aussprache historischer und geographischer Eigennamen. 2. vermehrte Aufl. M. 2.—, geb. M. 2.50. Seminarpräfekt, Konrad, Sammlung von Ausgaben zum mündlichen und schriftlichen Rechnen. Für Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten. 2. Aufl. M. 1.—, geb. M. 1.20. —/ Resultate und Andeutungen zur Auflösung der Aufgaben zum mündlichen und schriftlichen Rechnen. 2. Aufl. M. —.60. (Öutlttrtlut, K. A., Lehrbuch der Deutschen Geschichte in Verbindung mit der Geschichte Bayerns. Nebst einer kurzen Übersicht der Geschichte der alteu Welt. Für den Unterricht an Mittelschulen. 4. Aufl. M. 3.—. — —, Grundriß der Deutschen Geschichte. Nebst kurzer Geschichte vou Bayern. Für den Selbstunterricht und sür den Unterricht in den unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten bearbeitet. M. 2.—, geb. M. 2.40. , Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte. Zum Ans- weudiglerueu. Auch als Grundlage für den Unterricht in höheren Schuleu. 3. Verb. Aufl. M. -.80, fort. M. 1.—. Prof. Dr. I. G., Choräle, die gebräuchlichsten, der evangelischen Kirche mit mehrfachen Vor- und Zwischenspielen für die Orgel. Heft 1 M. 2.—. Heft 2 M. 2.80. Heft 3 M. 4.-. Heft 4 M. 4.—. Heft 5/6 M. 4.—. Heft 7 M. 1.20. Ergänzungsheft M. 2.-. Die 8 Hefte in 2 Teile brosch. M. 16.—.

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 87

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 98. Das landesväterliche Wirken Friedrichs des Großen. 87 in ihren Bezeichnungen für die Regungen des Gefühls und die Pro-duf'te des Denkens. Die Erklärnng für diese beklagenswerte Geringschätzung finbet man in dem Bildungsgang des Königs und in den Verhältnissen der Zeit. Schon in zarter Jugend wurde Friedrich mit der französischen Sprache bekannt gemacht und Duhan, fein feingebildeter Erzieher, öffnete ihm nach und nach die Schätze der französischen Sichtung. Als er den Thron bestieg, hatten die Deutschen auf literarischem Gebiete nur Geringwertiges hervorgebracht, geistlose Nachahmungen und Übersetzungen französischer Poesien, Leistungen, die keineswegs geeignet waren, des genialen Königs Interesse anzuregen und zu feffeln. Gegen Ende feines Lebens erfolgte dann allerdings der durch Leffing, Goethe, Schiller 2c. herbeigeführte große Aufschwung in der deutschen Dichtung; aber da war Friedrich zu alt, als daß er es noch zu einer rechten Würdigung der neuen Erscheinungen hätte bringen können. Trotz feiner Abkehr non den Deutschen aber übte er einen außerordentlich günstigen Einfluß auf die Entwicklung der Literatur aus. Seine gewaltigen Taten erweckten in den deutschen Landen ein nationales Bewußtsein, entflammten die Phantasie der dichterisch begabten Naturen und veranlaßten viele, die gewaltigen Eindrücke dichterisch zu gestalten, welche der Verlaus der Ereignisse auf die Gemüter gemacht. Bekannt ist Goethes Urteil: „Der erste wahre und höhere eigentliche Lebensgehalt kam durch Friedrich d. Gr. und die Taten des Siebenjährigen Krieges in die deutsche Poesie." — Auch hatte Friedrich eine Ahnung von dem Erwachen des deutschen Geistes. In seiner Schrift über die deutsche Literatur findet sich die Stelle: „Ich sehe das gelobte Land von Ferne, aber ich werde nicht hineinkommen." 9. Endlich möge hier noch die Stellung erwähnt werden, welche Friedrich der Religion und der Kirche gegenüber einnahm. In seinem religiösen Glauben machte der König eine Wandlung durch. Vor seinem Regierungsantritt stand er noch auf dem Boden des Christentums. In einem Aussatz von 1731 wünscht er den Untergang von Brandenburg, wenn der Staat je gegen die christliche Religion gleichgültig werden sollte und in einer aus dem Jahre 1738 stammenden Ode preist er voll Dankbarkeit die Güte Gottes, seine liebevolle Teilnahme am Geschicke der Menschen, auch spricht er darin seinen Glauben an die Unsterblichkeit der Seele aus. Durch den Umgang mit Voltaire und anderen französischen Philosophen aber wurde eine Umgestaltung in den religiösen Vorstellungen des Königs angebahnt. Er verlor die Wärme des religiösen Gefühls, wurde gleichgültig gegen die Kirche und schätzte nur noch die Moral wegen ihrer Bedeutung für das Glück des einzelnen und für die Wohlfahrt des Ganzen. — Den verschiedenen Kirchengesellschaften gegenüber übte Friedrich die weitgehendste Toleranz. „Die Religionen Müsen alle Tolleriret Stellung zu Religion und Kirche.

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 123

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 108. Der I. Koalitionskrieg 1793 — 1797. 123 er die Österreicher bei Lodi an bei* Adda (Mai 1796), hielt in Mailand unter Entfaltung großer Pracht seinen Einzug, drang weiter nach Osten vor, warf den General Wurmser in die Festung Mantua, brachte im November dem zum Entsätze Mantuas herbeigeeilten österreichischen Heer in der mehrtägigen Schlacht bei Areole eine Niederlage bei und bewirkte endlich anfange 1797 die Übergabe Mantuas. 7. Nun wurde Erzherzog Karl, der Süddeutschland vom Druck der Feinde befreit hatte, mit der Aufgabe betraut, dem Vordringen Napoleons Einhalt zu thun. Allein seine Macht und Kriegskunst erwiesen sich dem genialen feindlichen Feldherrn gegenüber als unzulänglich. Er mußte zurückweichen. Napoleon verfolgte ihn und gelangte in ununterbrochenem Siegeszug Über Villach und K lagen-fnrt an der Drau im April 1797 nach Leoben an der Mur, wo ihn nur noch wenige Tagemärsche von Wien trennten. In der Hauptstadt herrschte Verwirrung; die drohende Haltung des Eroberers erfüllte den Kaiser und seine Umgebung mit banger Sorge. Unter dem Einfluß derselben kamen die Friedenspräliminarien zu Leoben zu stände, denen dann im Oktober 171)7 der Friede zu (5ainpo Formio ^ie^zu Campo (einem Landhause nordwestlich von Triest) folgte. Österreich trat cnober 1797. Belgien und seine Besitzungen in der Lombardei (Mailand) ab, erhielt dagegen das von Napoleon bezwungene Venedig mit Umgegend, dann Istrien und Dalmatien. Belgien kam an Frankreich , Mailand wurde mit der schon vor dem Frieden errichteten Eis alp in i scheu Republik (Lombardei, Modena und Bologna) vereinigt. In einem geheimen Artikel ließ sich der Kaiser die Er- werbung bayerischer Gebietsteile zusichern, wie er anderseits sich verpflichtete, seine guten Dienste auszubieten, damit demnächst das ganze linke Rheinufer von Basel bis Andernach an die französische Republik abgetreten werde. Der Kaiser willigte in diese Verstümmelung Deutschlands, obwohl in dem veröffentlichten Wortlaut des Friedensschlusses von „unangetasteter Integrität des Reiches" die Rede war. Diejenigen Fürsten, welche durch die beabsichtigte Erweiterung der französischen Grenzen Verluste erleiden würden, sollten im Reiche eine angemessene Entschädigung erhalten «Säkularisation!). — Sowohl die Eisalpinische wie die aus Genua errichtete Ligurische Republik kamen unter franzöfifche Leitung. 8. Napoleon Bonaparte wurde 1769 in Korsika als der Person Sohn eines Advokaten geboren, besuchte die Kriegsschule zu Brieune und zu Paris, offenbarte hier viel Vorliebe für Mathematik und Geschichte, deren Studium er sich mit glühendem Eifer hingab. Als Jüngling dachte er au die Befreiung seines Vaterlandes, das im Frühjahr 1769 an Frankreich gekommen war; später erkannte er, daß „in dem revolutionären Frankreich der höchsten Begabung

9. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 40

1874 - Erlangen : Deichert
40 §• 21—23. Mittlere Geschichte, 476—1517. nten um 600, Kilian in Franken um 686, Emmer am in Regensburg (f 652), Corbinian in Freising (t 730), Wilibrord bei den Friesen (|739); vor allem durch Winfried oder Bonifäcius, den Apo-680-755. stel der Deutschen (680 — 755). Er wirkt bei den Friesen (715), ordnet das Kirchenwesen in Thüringen, Franken und Bayern, wird Erzbischof von Mainz (745), stirbt als Märtyrer bei den Friesen (755). — Durch Karl d. Gr. acht Bisthümer im Lande der Sachsen. Anschar (f 865), Apostel des Nordens, gründet unter Ludwig d. Fr. das Erzbisthum Hamburg (831). b. Im Staate: Ausbildung der Lehnsverfassung; Uebergewicht der Vasallen; Abnahme der Zahl der Gemeinfreien. Pfalzgrafen sprechen Recht im Namen des Königs. Pflege der Wissenschaft in den Klosterschnlen zu Tours, Fulda (Abt Sturm, Rabanus Maurus), St. Gallen, Corvey u.a. Die siebeu freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik; später auch Musik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie). Derheliand, altdeutsche Evangelienharmonie im Stabreim (um 840). — Ackerbau und Gewerbe, gepflegt durch die Klöster. Zweite Periode. Von dem Vertrage jtt Verdun bis auf Rudolf von Habsburg, 843 — 1273 nach Chr. I. Deutschland und Italien (Das Papstthum). A. Mor den Kreuzzügen. §. 22. 843—911. a. Die deutsch-karolingischen Könige, 843—911. Erneuerung der Herzogsmacht in Sachsen, Franken,

10. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. III

1874 - Erlangen : Deichert
Vorwort. So wenig man eine fremde Sprache lernen kann, ohne eine gewisse Anzahl von Vocabeln und grammatischen Regeln dem Gedächtnisse einzuprägen, obwohl kein verständiger Mensch schon hierin das Wesen des Unterrichts in der sremden Sprache suchen wird, eben so wenig wird Jemand Geschichte kennen, der nicht eine gewisse Anzahl von Namen und Jahreszahlen sicher weiß, wenn auch die Kenntniß von Namen und Zahlen noch lange nicht eins ist mit Geschichtskenntniß. Für den Anfänger ist es immer schwierig, aus einer größeren Anzahl von Thatsachen das Bedeutendste auszuwählen; daher denn die meisten Lehrbücher bereits Sorge dasür tragen, dasselbe durch den Druck hervorzuheben. Das vorliegende Büchlein enthält nun in gedrängter Zusammenstellung alles das, was als Grundlage des Geschichtsunterrichts für
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